Seiten

Montag, 25. November 2024

Xin Chào aus Vietnam

Hallo aus Vietnam! Erstmals überhaupt führen mich meine Reisen nach Südostasien. Zusammen mit meiner Kollegin Ricarda entdecke ich in den nächsten drei Wochen Vietnam und Laos.

Gestartet haben wir mit einem ziemlichen Feuerwerk: Nachdem wir bereits beim Umsteigen am Flughafen in Doha (Qatar) von einem Jungle innerhalb des Flughafens überrascht worden waren, kamen in Vietnam die Motorradroller dazu - und das nicht zu knapp. Bereits auf dem Weg vom Flughafen in unser Hotel, mussten wir feststellen, dass die Fortbewegung auf dem Motorrad eigentlich das Nonplus-Ultra ist. Egal ob mit einer vierköpfigen Familie, dem Hund, der Sportausrüstung oder der neuen Einrichtung für die Küche, auf dem Motorrad wird alles transportiert. 

Die Motorräder schlängeln sich gekonnt durch die Strassen und machen auch vor engen Gassen oder von Fussgängern besiedelten Trottoirs keine Halt. Die Motorräder haben Vortritt und bremsen gehört eher zur Seltenheit. Es gilt: Hupen und fahren. Der Lärmpegel in der Stadt ist dementsprechend hoch und als ungeübter Tourist ist man ziemlich schnell überfordert mit den aus allen Ecken schiessenden Motorrädern. Beim Überqueren der Strassen gilt übrigens nicht die rote oder grüne Ampel - denn die gibt es zwar, jedoch achten weder motorisierte Fahrzeuge noch Fussgänger darauf - sondern das Prinzip «Drei, zwei, eins, renn!». Und Achtung, denn bei allem Geschehen ist immer irgendwo noch eine ältere Vietnamesin mit ihrem mit Gemüse beladenen Fahrrad unterwegs.





Ultra spannend aber ultra viel

Wenn man sich etwas zurecht gefunden hat, ist das Erkunden der Strassen Hanois ein reines Abenteuer. Überall wird gekocht, verkauft, gegessen oder es geschieht sonst etwas. Es gibt alle paar Meter gemütliche Kaffees, in denen man sich von der ständigen Überreizung erholen lässt. Kaffee mit Kondensmilch gehört genauso zum «must try» wie die Banh Mis. Da Vietnam im 20. Jahrhundert mal eine französische Kolonie war, gehört französisches Gebäck zum Alltag. Nebst Croissants oder Pain au Chocolat ist das Bành Mì ein gern gesehenes Mittagessen. Das Baguette wird gefüllt mit Poulet, Rind, Salat, Gurken oder was auch immer der zubereitenden Person gerade in den Sinn kommt. Zum Schluss kommt jeweils noch ein «Sprutz» Cocktail-Sauce dazu - etwas, dass nach unserer Meinung auch weggelassen werden könnte.


Und schlussendlich gehört ein traditionelles vietnamesisches Essen mit Nudeln oder Reis einfach dazu. Die Stadt bietet da beinahe unmögliche Auswahloptionen.











Ein Zug und geschlossene Museen

Die ersten Tage in Vietnam mussten Rici und ich auch lernen, es etwas ruhiger angehen zu lassen. Die vollem Strassen mit all den Gerüchen und Geräuschen setzten uns zu und mischten sich mit der allgemeinen Müdigkeit der Zeitverschiebung. Zum guten Glück gibt es alle paar Meter ein Kaffee :-)


Nach unserer Ankunft am Samstag und der ersten Erkundigungstour, machten wir uns am Sonntag auf den Weg in die «Train Street». Wie es der Name schon vermuten lässt, handelt es sich dabei um eine Strasse an einem Gleis, auf der natürlich ein Zug durchfährt. Was etwas komisch klingen mag, ist tatsächlich wahr. Die Schaulustigen sitzen in der von Kaffees gesäumten Gleisstrasse und werden kurz vor der Zugdurchreise von den Kaffebesitzern instruiert. Und da hört man am besten zu. Denn wenn der Zug kommt, hat man schon eine Millisekunde ziemliche Angst… nach dem ersten Schock ist das Erlebnis aber unglaublich! Der Zug auf der Durchreise fährt übrigens von Hanoi bis Ho Chi Minh im Süden des Landes.

Nachdem wir die Zugdurchfahrt unbeschadet überstanden hatten, machten wir uns zu Fuss auf den Weg ins historische Museum. Da am Sonntag aber ganz Hanoi auf den Beinen war, und es auch noch mehrere Konzerte in der Stadt gab, kamen wir nicht schnell vorwärts. Als wir völlig k.o beim historischen Museum ankamen, erfuhren wir, dass dieses um 17:00 Uhr schloss (also in 5 Minuten) und zudem erst am Dienstag wieder öffnete… Da wir am Montag Abend weiterreisen, wird der Besuch des Museums also auf den Tag unserer Rückkehr nach Hanoi verlegt.

Bemalte Wände und wieder ein Zug

Der Montag Morgen stand im Zeichen des Sports. Ein Besuch eines Gyms brachte unsere Geister wieder zum erwachen und half, das (hoffentlich) letzte Bisschen Jetlag abzuschütteln. Frisch gestärkt machten wir uns erneut auf Erkundigungsreise durch die Stadt. 


Bei der Strasse der Wandmalereien, in der übrigens die ersten Motorräder Hanois gemacht und verkauft wurden, schwelgten wir etwas in der Geschichte, bevor wir uns bei einem Kaffee mit der Organisation unserer weiteren Reise beschäftigten. 






Und die geht heute Abend weiter: Um 22:00 Uhr fährt unser Nachtzug nach Sa Pa. Das Dorf im Norden Vietnams ist der Ausgangspunkt für die Erkundigung von Reisfeldern … wir sind gespannt!


4 Kommentare:

  1. Sehr spannend :-) Ich war vor 30 Jahren in Vietnam und damals gab es in Hanoi fast nur Fahrräder, kaum Motorräder und auch keine Strassenkaffees. Das Leben war "von oben" vorgegeben. Da hat sich in den letzen Jahren doch sehr vieles zum Guten geändert. Ich bin gespannt auf die nächsten Eindrücke!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Spannend, dieser Vergleich über die Jahre hinweg.

      Löschen
  2. Wau, der Zug hat mich völlig beeindruckt, so etwas wäre in Europa/CH sicherlich nicht möglich!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Die Nachtzüge in Europa sind auch sehr gut ausgebaut. Der Komfort (Matraze) ist in etwa gleich, auch wenn man im Zug in Vietnam etwas mehr Platz hatte.

      Löschen