Montag, 2. Mai 2016

Nächster Halt Cali

Nachdem wir die Woche rund um Cusco in vollen Zügen genossen hatten, brachte uns ein Touristenbus in einem Tag nach Puno und somit an das Ufer des Titicacasees. In Puno verbrachten wir jedoch nur die Nacht, da wir am nächsten Tag bereits nach Copacabana - liegt ebenfalls am Titicacasee - und somit nach Bolivien übersetzen wollten. Die Grenzüberquerung zeigte uns wieder einmal, was für schlechte Organisatoren die Latinos sind aber schlussendlich kamen wir dann doch noch in Copacabana an.


Isla del sol - Die Sonneninsel

Unser erster Spaziergang durch das Städtchen Copacabana hat uns enorm gut gefallen! Sehr klein und übersichtlich, mit Seeanstoss, sehr ruhig! Aber uns wurde schnell klar, dass das Ganze komplett auf Touristen ausgerichtet war, was uns am ersten Abend jedoch nicht sonderlich störten, da wir aufgrund der vielen Touristenrestaurants ein sehr günstiges Menü - mit der für das Land typischen Forelle - finden konnten.




Am Tag darauf machten wir uns auf den Weg, die Sonneninsel (Isla del Sol) zu erkunden. Mit einem kleinen Motorboot wurden wir auf die Nordseite der Insel gebracht, von wo aus wir einen eintägigen Spaziergang zur Südseite der Insel machen wollten. Die Idylle der Insel war für uns jedoch schnell zu Ende, als wir herausfanden, dass wir praktisch alle 2 - 3 Kilometer einen Wegzoll für die verschiedenen Gemeinden der Insel bezahlen mussten. Wir - sowie auch weitere Schweizer, die wir auf der Insel getroffen haben - fanden dies eine Frechheit, da man uns im Voraus kein Wort darüber gesagt hatte. So bezahlten wir schlussendlich noch einige Franken obendrauf, was uns den Tag auf der Insel etwas vermieste. Trotz allem versuchten wir, den Abend bei einem Alpaca Steak (Alpaca ist ein Lama ähnliches Tier) und Forelle noch zu geniessen und gingen nach dem anstrengenden Spaziergang früh zu Bett.









Forelle (links) und Alpaca (rechts)
Am nächsten Nachmittag stand bereits die Weiterreise nach La Paz, dem Regierungssitz Boliviens, an. Wir waren jedoch froh, aus Copacabana raus zu kommen. Der Ort an sich hätte uns gefallen aber die Unfreundlichkeit der Einwohner, deren Geldgier und Desinteresse liess den Ort enorm ungemütlich erscheinen.

La Paz

Nach einer vier stündigen, sehr holprigen Fahrt durch die heruntergekommene Landschaft Boliviens waren wir etwas ernüchtert, als wir durch die äussersten Slums von La Paz fuhren. Unfertige Backsteinhäuser, verschmutzte Strassen und ein absolutes Chaos, sodass wir eigentlich hofften, dass dies noch nicht La Paz sei. Im Zentrum angekommen ging es uns jedoch schon etwas besser, denn dieses war in der Tat um einiges moderner als wir zu Beginn annahmen. Auf dem Weg zum Hostel merkten wir jedoch schnell, dass La Paz völlig anders war, als die beiden Grossstädte Lima und Buenos Aires. Denn dachten wir, dass dort ein Chaos herrschte, so muss ich sagen, dass in La Paz alles noch etwa fünfmal extremer ist. Die Hauptstrass entlang laufend kann man keinen Atemzug vollziehen, ohne komplett kontaminierte Luft einzuatmen, das Hupen der Verkehrsteilnehmer verstummt nie und wie genau sich die Fahrzeuge durch den Verkehr schlängeln, ohne sich gegenseitig zu touchieren, war uns ein absolutes Rätsel.

Auf diese originelle Art überquerten wir einen Fluss.

Solche Stände sahen wir auf unserer Reise sehr viele.

Ein Markt am Eingang von La Paz

La Paz - das Zentrum

Auch in La Paz würde ich es vorziehen, zu Fuss zu gehen.

Sieht idyllischer aus als es tatsächlich war. Aufgrund des Verkehrslärms konnten wir kaum schlafen.

Diese grösse haben alle öffentlichen Busse in La Paz - für uns kaum vorstellbar und enorm ineffizient.
Total müde von der Fahrt wollten wir eigentlich nur noch schnell etwas essen, bevor wir uns den wohl verdienten Schlaf gönnen wollten. Jedoch erwies sich das Suchen eines Restaurants als erheblich schwer. Denn mehr als frittiertes Poulet und Strassenstände schien sich nicht zu finden, sodass wir froh waren, als wir mit einem chinesischen Schnellrestaurant doch noch etwas normales zu knabbern fanden.
Der Tag in La Paz war ernüchternd. Bei der schlechten Luft durch die Strassen zu laufen erschien uns beiden nicht als die beste Idee aber etwas durch die Stadt schlendern wollten wir dennoch. Schlussendlich kamen wir bereits am frühen Nachmittag ins Hotelzimmer zurück und genossen einen langen Abend bei Film und Keksen.

Früh am nächsten Morgen hiess es, zurück nach Lima. Mit dem sehr speziellen öffentlichen Bus, mit dem man in der Schweiz eine Kleinfamilie transportieren würde, kamen wir zum Flughafen und mit einem Zwischenstopp in Cusco, erreichten wir am frühen Nachmittag Lima. Da dies unser letzter Abend vor meiner Weiterreise und Simons Rückreise war, wollten wir noch etwas gutes Essen und dann noch etwas Zweisamkeit geniessen. Da wir das wohl typischste Essen Perus - Ceviche - noch nicht probiert hatten, zog es uns in ein auf Ceviche spezialisiertes Restaurant. Ceviche ist eigentlich ein Meeresfrüchte Coctail, der je nach Variante verschiedene Fische mit sich bringt. So assen wir Crevetten, Muscheln, Forelle und Oktopus. Es haben uns so viele immer vorgeschwärmt, wie gut Ceviche doch sei aber Simon und ich waren uns einig, dass dieses Gericht nicht unser Ding ist. Es war interessant, diese Spezialität zu probieren aber täglich müssten wir dies nicht essen.

Die klassische Ceviche Variante: Crevetten, Forelle, Oktopuss und Muscheln

Cali - die Hauptstadt des Salsas

Nach drei Wochen gemeinsamen Reisen, mussten Simon und ich leider bereits wieder voneinander Abschied nehmen. Aber glücklicherweise wurde mein Flug spontan um vier Stunden nach hinten verschoben, wodurch wir noch etwas mehr Zeit miteinander am Flughafen verbringen konnten, bevor ich mein nächstes Abenteuer in Cali begann.
Am späten Abend kam ich in der dritt grössten Stadt Kolumbiens an, empfangen von Regen. In Kolumbien ist jetzt eigentlich Winter (also ich spreche da von 25 Grad) und somit Regenzeit, weswegen es Nachmittags oft regnet. Aber ich wurde mit einer solchen Herzlichkeit empfangen, dass mich dies kaum störte. Auf dem Weg vom Flughafen zum Haus meiner Gastmutter Maria, bekam ich bereits einen kleinen Eindruck der Stadt. Da ich bereits im Voraus schon einiges von Kolumbiens Früchtevielfälltigkeit und den genialen Fruchtsäften gehört hatte war ich begeistert, als mich meine Gastmutter mit einem Lulo Saft (Lulo ist eine Frucht - in Kolumbien gibt es enorm viele Früchte, dessen Namen auf Deutsch nicht einmal eine Übersetzung haben) der einfach absolut köstlich schmeckte!

Mein erster Tag in Cali begann mit einem erneuten Geschmackserlebnis. Papaya mit Haferflocken mag zwar komisch klingen aber ist enorm gut! Nachdem ich mit meiner Gastmutter bereits einmal den Supermarkt in der Nähe inspiziert hatte (ich werde mich dann einmal alleine auf den Weg dahin machen, um die verschiedenen Kuriositäten in Ruhe zu betrachten :P) nahm mich Adriano, er ist mein Kontakt in der Organisation wo ich arbeiten werde, ein bisschen mit ins Gebiet San Antonio, um mir bereits einen kleinen Eindruck Calis zu geben. Was mir vor allem gefallen hat war, dass überall Salsa Musik lief und sich die Menschen auf offener Strasse versammelten, um zu tanzen, zu essen oder einfach um zu sein.





Am Abend hatte meine Gastmutter einen Kollegen bei sich zu Gast, mit dem sie sich ab und zu zum Tanzen trifft. Dieser hatte natürlich seine Freude daran, mir etwas von seinem Salsa - Wissen zu zeigen.
Schlussendlich hatte ich in den ersten 24 in Cali bereits ein ziemliches Programm und so wie es aussieht, geht es in etwa so weiter. Ich bin enorm gespannt, was diese Stadt mir noch so offenbahrt!

2 Kommentare:

  1. Christof Strässle2. Mai 2016 um 15:02

    Ponton als Brücke für Busse und Autos, Fruchstände in the middle of no-where, Wegzoll auf der Sonneninsel, Verkehrschaos im La Paz, Quartierbusse für Überlandfahrten, Meeresfrüchte zum Abschied - die Vielfalt, die ihr erleben könnt ist phantastisch. Überraschungen und neue Eindrücke gehören zum Leben wie das Salz zur Suppe.

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  2. In Cali angekommen, scheint dies wieder ein Ort zu sein wo es dir wohl sein wird.
    Bin auf die weiteren Infos gespannt :-)

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