Vorne weg muss ich euch sagen, das Buenos Aires im kompletten Gegensatz zu Luzern, ja im kompletten Gegensatz zur Schweiz steht! Gewusst hatte ich dies bereits vor meiner Abreise aber so richtig klar wurde es mir erst, als ich hier ankam. Die Strassen und vor allem die Trottoirs sind in einem viel schlechteren Zustand, als wir Schweizer uns dies gewohnt sind. Gewisse Platten sind locker oder fehlen sogar gänzlich. Hat es geregnet, muss man sich extrem auf die Füsse konzentrieren, da sich die Unebenheiten in grosse Pfützen verwandeln oder sich unter den losen Platten Wasser ansammelt, welches rausspritzt, sobald man auf die Platte tritt. Des Weiteren tropft es überall von den Häusern. Dies weil die Klimaanlagen aussen an den Hauswänden montiert sind und während ihrer Arbeit nicht nur die Räume der Eigentümer, sondern auch die Passanten auf den Gehsteigen erfrischen. Ich persönlich finde es jedoch nicht sehr angenehm, wenn es mir ständig auf den Kopf oder sonst irgendwo hin tropft…
Der ÖV
Was ich in Buenos Aires sehr amüsant finde, ist der Verkehr.
Ich glaube ich könnte mich ohne Probleme eine Weile auf eine Parkbank setzen
und den Verkehr beobachten. Wie genau sich die Autos, Mofas oder Busse den Weg
durch das Chaos bahnen ist mir ein Rätsel. Denn auch wenn auf einer Strasse nur
3 Spuren vorhanden wären, glaubt mir, die Porteños – wie die Einwohner von
Buenos Aires genannt werden – finden einen Weg, aus diesen 3 Spuren 4 oder sogar
5 zu machen! Die Autos stehen quer oder teilweise praktisch aufeinander. Und
egal wie nahe sich zwei Autos sind, dazwischen befindet sich sicherlich noch
ein Mofa. Strassenampeln? Ja, es gibt sie. Aber für die Argentinier ist Rot das
neue Grün. Nicht selten kommt es vor dass sich die Autos, vor allem Taxis, auch
bei Rot in den nächsten Strassenabschnitt schleichen. Für einen Passanten mag
dies ein lustiges Schauspiel sein, aber sich in diesem Kuchen zu befinden ist echt
beängstigend! Denn als ich einmal ein Taxi benötigte, um von einem Besichtigungstermin
zum Anderen zu kommen, erlebte ich den Verkehr hautnah. Also ich war froh, als
ich mich wieder zu Fuss fortbewegen konnte. Einfach „horrible“ !
Ein weiteres Thema ist der öffentliche Bus. Glaubt mir, wer
auch immer in der Schweiz nicht gerne Bus fährt, nachdem man in Buenos Aires
Bus gefahren ist, sitzt man gerne wieder im öffentlichen Verkehr der Schweiz.
Denn hier sind z.B die Busstationen nur mit einfachen Stangen markiert, sodass
man sie bei geringer Aufmerksamkeit auch genauso gut für Strassenlaternen
halten könnte. Hat man die Busstation gefunden, kommt die nächste
Herausforderung. Denn der Bus hält nicht einfach an. Man muss dem Chauffeur ein
Zeichen geben, dass man gerne den Bus besteigen möchte. Gibt man dieses zu
spät, rast der Bus einfach weiter. Die Vollbremse eines Busses möchte ich lieber
nicht erleben. Denn diese hätten, Angesicht des sehr hohen Fahrtempos der
Busse, fatale Folgen für die Mitreisenden! Nun denn, einmal im Bus drin kann
man sich als Fremder nicht ausruhen. Hier gibt es keine Tonbandeinrichtung, die die nächste
Station ankündigt, wie dies in der Schweiz üblich ist. Man ist komplett auf
sich allein gestellt weswegen ich natürlich besonders stolz war, als ich das
erste Mal alleine Bus gefahren bin! :-D Übrigens: In Buenos Aires stellt man
sich auch an Busstationen der Reihe nach auf. Der Erste an der Haltestelle,
darf als erstes in den Bus einsteigen und die Fahrkarte abstempeln.
Und die
Einheimischen?
Als letztes noch zu den Porteños selber: Was mir als erstes
aufgefallen ist, ist, dass die Frauen einer sehr speziellen Schuhmode folgen.
Plateau Schuhe sieht man hier bei jedem Gang durch die Stadt. Was für die Argentinierinnen
eine Mode sein mag finde ich, ehrlich gesagt, vollkommen hässlich :-P. Vor
allem auch wegen der Tatsache, dass die meisten Frauen die Dinger zwar tragen,
aber kaum mit ihnen gehen können.
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Eine weitere aber für mich eher lästige Angewohnheit der männlichen Einwohner von Buenos Aires ist das „Nachpfeifen“. Glaubt mir Frauen, einmal nimmt man dies vielleicht als Kompliment auf, aber wenn man alle 50 Meter ein Nachpfeifen oder ein „Hola, qué tal?“ (Hallo, wie geht’s?) hört, geht es irgendwann echt auf die Nerven. Diese Gewohnheit finde ich fast etwas penetrant und lässt die Frauen eher als Sexobjekt als als Individuen dastehen. Aber was soll man machen, mehr als die Kommentare zu ignorieren bleibt einem sowieso nicht übrig.
Dieses Wochenende ist in Buenos Aires wieder ein
verlängertes Wochenende. Aufgrund des Feiertags vom DI 8.12.2015 habe ich ein
4-Tage Wochenende vor mir. Ach ja, die erste Schulwoche hat schlecht begonnen
und wurde immer besser. Zu Beginn war ich etwas kritisch aber ich glaube, mittlerweile
habe ich mich etwas an das System gewöhnt und ich denke, dass es mich auch
vorwärts bringt. Denn laut den Kolleginnen im Büro, habe ich schon grosse
Fortschritte gemacht. Yippiieee! Das höre ich natürlich gerne J!
Das Verkehrsgebaren in Buenos Aires erinnert mich an den Verkehr in Rom oder Mailand. Auch dort gilt das Recht des Stärkeren und des Mutigeren!
AntwortenLöschenNa dann bin ich ja vorbereitet, falls ich einmal die Reise nach Rom auf mich nehme ;-)
Löschenauch in Rom pfeifen die männlichen Bewohner den weiblichen jungen hübschen Frauen hinterher, halt Italiener ;-)
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