Sonntag, 24. April 2016

Lima - Cusco - Machu Picchu

Man hört ja oft, dass Reisen den Horizont öffne. Sei dies für neue Lebensweisen, für neue Musikarten, für neue Gerichte oder was auch immer. wie wahr dieser Satz ist, wurde mir diese Woche erneut bewusst. Denn dass, was Simon und ich vor allem in der Umgebung Cuscos erleben durften, war komplett fernab von dem, was wir bisher gekannt (resp. gesehen) haben - wir waren und sind noch immer überwältigt!

Am kleinen Flughafen von Foz de Iguazu (Brasilien) hiess es, Abschied nehmen vom Osten Südamerikas. Mit einem vier stündigen Flug gelangten wir nach Lima, der Hauptstadt Perus. Am darauffolgenden Tag erkundigten wir das Viertel, in dem unser Hostel lag. Miraflores wird als DAS schöne Viertel von Lima bezeichnet und tatsächlich, der Spaziergang durch diesen Stadtteil hat uns enorm gut gefallen! Wir spazierten an der Küste entlang, bis wir zu einem Shopping Center gelangten, dass in die Klippe hinein gebaut war. Enorm schön und der perfekte Ort, um in der warmen Nachmittagssonne ein Eis zu geniessen.
Blick auf den Pazifik, perfektes Ferienfeeling.

Perfekter Ort für ein Fotoshooting!

Der Traum jedes Büroalltages.

Das Center "Larcomar" wurde platzsparend in die Klippen hinein gebaut.


Am Abend trafen wir uns mit meinem sogenannten Cucousin. Was genau unser Verwandtschaftsgrad ist, weiss ich nicht aber Cucousin lässt sich einfach schneller schreiben als: Der Sohn des Bruders meiner Tante Silvina. ;-) Juan ist zurzeit in Lima, um einen peruanischen Kochkurs zu absolvieren. Wir haben uns schon zwei-, dreimal in Buenos Aires getroffen und dachten, eine Zusammenkunft in Lima wäre doch etwas Spezielles. So trafen wir uns in einem peruanischen Restaurant und konnten sogleich drei Spezialitäten probieren:1) Chicha Morada: Ein aus Mais und Erdbeersaft bestehendes Getränk2) Causa: Eine Vorspeise, die wie ein Sandwich aufgebaut ist. Das Brot wäre somit Kartoffelpürée und die Schichten Avocado, Ei, Tomate und Poulet.3) Aji de Gallina: Eine Platte, die sogleich Reis und Kartoffeln beinhaltet. Das Ganze kommt mit Hühner Stücken und einer Art Currysauce. Die gelbe Farbe der Sauce kommt dabei vom Gewürz Aji, welches in Peru anscheinend in praktisch jedem Gericht verwendet wird.Die Portionen waren riesig, weswegen Simon und ich froh waren, dass wir uns die beiden Platten geteilt hatten. Aber an diesem Abend wurden wir jedenfalls bereits Fans von der Küche Perus und wir waren uns sicher, dass wir Causa und Chicha Morada definitiv nochmals essen wollen! Und möglicherweise finden wir sogar die Rezepte... 

Schmeckt viel viel besser, als es auf dem Foto aussieht: Causa

Eine weitere peruanische Spezialität: Aji de Gallina

Simon, Juan und ich

Cusco

Nach einem Tag in Lima sassen wir bereits wieder in einem Flieger, diesmal in die Inkahauptstadt Cusco. Als Hauptstadt der Inkas wird Cusco deswegen bezeichnet, weil sich von hier aus das zu Beginn wenige Menschen zählende Volk in ein Imperium von tausenden in Peru, Chile, Ecuador und Kolumbien verwandelte.Nachmittag bummelten wir ohne spezifische Pläne durch die Stadt, liessen das Leben auf uns wirken, organisierten einige Dinge und bekamen von einer Einheimischen einen Restauranttipp, wo man günstig und "nicht touristisch" ein Cuy - also ein Meerschweinchen - probieren kann. Cuys sind eine Spezialität Perus und vor allem Cusco ist berühmt für dieses, für uns komisch vorkommende, Gericht. So sassen wir also am Abend im Restaurant "La Chomba" bei einem Glas Chicha Morada und genossen zu zweit ein halbes Meerschweinchen. Dazu gab es Pasta, Kartoffeln sowie Rocoto (eine Art grüne Chili aber nicht scharf, sehr gut) gefüllt mit Hackfleisch. Auch wenn es uns enorm schräg vorkam, ein halbes Meerschweinchen mit Kopf und Krallen auf dem Teller zu haben, genossen wir diese spezielle Kost. Und auch wenn ihr euch beim Anblick des Bildes eventuell etwas ekelt, Meerschweinchen schmeckt sehr ähnlich wie Poulet.

Blick auf den "Plaza de Armas", den Hauptplatz von Cusco


Wie gesagt, die Portionen sind in Peru etwas grösser ;-) Hier seht ihr mich mit einem Chicha Morada.

Der erste Anblick schreckt ab aber andere Kulturen, andere Sitten.

Die wohl berühmteste Kirche Cuscos: Die Kathedrale.
Der nächste Tag stand ganz im Zeichen von Cusco. Nach einem guten Frühstück über den Dächern von Cusco startete unsere geführte Tour in und um Cusco. Wir besuchten einen berühmten Inka Tempel, der leider fast komplett rekonstruiert war, da die Spanischen Kolonialherren bei ihrer Ankunft vieles Inkaische zerstört hatten und mehrere grosse Steinskonstruktionen vor der Stadt Cusco. Die Formationen an sich waren nicht enorm speziell aber die Tatsache, wie die Inkas über 3m hohe Steine transportieren konnten, machte das Ganze spektakulär!

Inkatempel

Diese Steine sind teilweise über 3 Meter hoch!

Blick auf die Stadt Cusco

Aguas Calientes und Machu Picchu 

Nach einer weiteren Nacht in Cusco, nahmen wir die Reise zur Basistation Machupicchu, nach Aguas Calientes, unter unsere Füsse. Aguas Calientes ist sehr speziell! Das Dorf wurde nämlich nur gebaut, um einen nähere Ausgangsposition zum besteigen des Machupicchus zu haben. Die Häuser sind an und über einen Fluss gebaut und so richtig stabil wirkt irgendwie Nichts. Und logischerweise ist es enorm touristisch!

Dieser Zug brachte uns nach Aguas Calientes

Blick auf Aguas Calientes

Die Hauptgasse von Aguas Calientes
Der grosse Tag begann für uns um 3:30! Denn um als eine der Ersten oben am Eingang des Machupicchus zu sein, wollten wir zu Fuss den 1.5h Weg wandern. Denn der erste Bus wäre erst um 5:30 gefahren und wir wären somit in der Masse dort oben gelandet. Die Wanderung in kompletter Finsternis war zu Beginn aufregend aber nach deretwa tausendsten Treppenstufe begann man sich dann nur noch auf den schwindenden Atem und dem aus Kübeln vom Himmel fallenden Regen zu konzentrieren... Aber die Anstrengung hat sich gelohnt. Wir kamen als eine der Ersten zum Machupicchu und konnten vor der grossen Menschenmasse durch das verlassene Inkadorf schlendern und erneut die Arbeit dieser vergangenen Kultur bewundern. Nach einem weiteren, knapp zwei stündigen, sehr heiklen Aufstieg auf den Wayna Picchu (siehe Foto) konnten wir die Ruinen des Machupicchus noch von oben bewundern. Und mit etwas Geduld schafften wir es sogar, ein Nebelloch zu erwischen und ein Foto zu schiessen.Wieder unten angekommen (es war inzwischen 11:00) realisierten wir dir gute Idee, des frühen Kommens. Denn nun erreichten Menschenmassen und Touristengruppen den Machupicchu, womit ein Foto ohne Menschen beinahe unmöglich wurde. Aber dennoch stiegen wir noch auf den berühmtesten "Foto Point", um das Postkartensujet des Machupicchus einzufangen, bevor wir unsere Rückreise nach Aguas Calientes und danach nach Cusco antraten.





Blick vom Wayna Picchu auf die Inka Ruinen.


Postkartensujet - und wir mittendrinn!

Maras Moray und Las Salinas

Bereits wieder eine Nacht von unserem Reisehighlight Machupicchu entfernt, begann am Samstag unser letzter Tag in Cusco + Umgebung. Noch etwas müde vom vergangenen 19 Stunden Tag stiegen wir in den Tourbus nach "Maras Moray" ein. Auf unserem Weg zu dieser nächsten Inkastätte, lernten wir im Dorf Chinchero etwas mehr über die Handarbeit des Stoff Herstellens und konnten mit dem Miña Tee (Miña ust ein Kraut) einen weiteren Teil der Kultur Perus verinnerlichen.Maras Moray zeigte uns etwas mehr über die täglichen Aktivitäten der Inkas. Denn in dem treppenförmig gebauten Kessel betrieben die Inkas Forschungen. Da jede Treppenstufe über ein anderes Mikroklima verfügt, versuchten die Inkas einerseits die perfekten Bedingungen für Samen herauszufinden und andererseits auch neue Kreationen und Kreuzungen zu kreieren. Man sagt, dass in Maras Moray wohl die Avocado entstand. Ein Dank an die Inkas also für diese Köstliche Frucht!

Moray - das Labor der Inkas
Der letzte Stopp des Ausflugs war die Salzfabrik "Las Salinas". In über 1000 Becken wird dort jeden Tag das berühmte "Maras Salz" hergestellt. Das Salz wird vor allem von Köchen für die Marinade des Fleisches sehr gerne benutzt. Zudem beinhaltet das Salz weitaus mehr Mineralien als jedes andere Salz.



Nach der Rückkehr nach Cusco nutzen wir unseren freien Nachmittag nochmals, um etwas durch Cusco zu schlendern und vielleicht das ein oder andere Souvenir zu kaufen. Bei einem gemütlichen Abendessen liessen wir unsere Cusco Woche ausklingen, bevor uns am Sonntag eine Tagesreise per Bus von der Inkahauptstadt nach Puno am Titicacasee bringen sollte.

3 Kommentare:

  1. Sensationell, bin begeistert! Eure Reise ist ja so vielseitig und interessant. Woher wusstet ihr, dass ihr euch so früh auf den Weg nach Machupicchu machen müsst, auch wenn es logisch ist (Touristenstrom), war es doch recht früh. Weiterhin viel Spass!

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    1. Es gibt eine Buchreihe namens "Lonely Planet", die sich auf Infobücher über jegliche Reisedestinationen spezialisiert hat. Im Buch stehen wichtige Infos, etwas Geschichte zu den jeweiligen Orten (z.B Cusco, Lima oder Machu Picchu), wie man von Ort zu Ort gelangt sowie Restaurants- und Hosteltipps.
      Ich habe einen Lonely Planet Peru. Aber teilweise gibt es auch Kombis (Peru - Bolivien).

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    2. Ich schliesse mich der Beurteilung von Ruth an: sensationell! Kannst du noch etwas näher das System von Maras Moray erläutern? Das Stufenrund sieht eher aus wie ein antikes Theater - nicht wie eine Forschungsstätte. Wie konnten hier verschiedene Mikroklimas simuliert werden?

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