Sonntag, 11. August 2019

Prag - Die Stadt an der Moldau

Angesichts des bedeutendsten Jugend-Unihockey-Turniers der Welt durfte ich für die Delegation Zentralschweiz eine Woche in der Hauptstadt Tschechiens verbringen und sämtliche Social Media Kanäle, sowie tägliche Berichterstattungen übernehmen. Natürlich nahm ich mir zwischendurch auch Zeit, die mir noch unbekannte Stadt Prag zu erkunden. Ich traf auf eine interessante Mischung zwischen Vergangenheit, Modernität und typische Grossstadt Allüren.

Pragluft schnuppern

Bevor ich nach Prag reiste, waren mir nur wenige Dinge über die Stadt bekannt: Es ist die Hauptstadt Tschechiens, typische Gerichte haben fast immer etwas mit Knödel zu tun und es gibt ein tanzendes Gebäude. Dementsprechend gespannt war ich auf das wirkliche Prag. Als erstes erkundete ich die Stadt wie ich das fast immer tue. Ich nehme den schnellstmöglichen Weg in das Zentrum - im Falle Prags die U-Bahn - und erkunde einfach spontan was mir gerade zu Augen kommt. Über die Metro Station Náměstí Republiky gelangte ich zur Altstadt, die an diesem Tag voll war von bummelden Pragern und fotografierenden Touristen. Auch ich zückte meine Kamera, outete mich somit als nichtheimische Person und genoss das Spektakel, welches sich auf dem Hauptplatz abspielte.



Es fand gerade ein Konzert statt, in kleinen Lokalen fröhnten Essende dem Knödel und sonstigen Speisen und in kleinen Ständen an Hauseingängen wurden sogenannte Baumstriezel verkauft. Striezel sind eine tschechische Spezialität welche eigentlich nur aus Teig bestehen, welche um eine Stange gerollt werden (also hohl) und dann in dem Topping nach Wunsch gebadet werden (z.b. Zimt und Zucker). Absolut lecker!


Die Striezel gibt es in allen möglichen Toppings (Bild: Kabeleins)

Die Altstadt Prags


Die "must seen's"

Die Moldau ist ein Fluss, den ich bisher nur durch das Stück Die Moldau von tschechischen Komponist Bedřich Smetana kannte. Natürlich wollte ich mir diesen weltbekannten Fluss noch in echt ansehen. Ruhig fliesst er mitten durch die Stadt Prag und trennt damit das historische Zentrum.



Um zur berühmten Prager Burg zu gelangen, musste ich also mit der Metro unter dem Fluss durch. Der Aufstieg war angesichts des schönen Wetters etwas schweisstreibend, wurde jedoch mit einem Ausblick auf eine majestätische Burg, welche über das grösste geschlossene Burgareal der Welt verfügt.






Hier fand ich auch endlich ein kleines, gemütliches Kaffee, in welchem ich in den Genuss einer weiteren tschechischen (respektive böhmischen) Spezialität kam: dem Apfelstrudel. Dem anstrengenden Aufstieg folgte der lohnenswerte Abstieg, bei dem man einen wundervollen Blick über die Stadt Prag erhaschen konnte.





Nach dem Ausflug zur Burg wollte ich mir das tanzende Gebäude ansehen. Das Dancing Building stellt ganz langweiling "nur" ein Bürogebäude dar. Von aussen gesehen jedoch fällt das Gebäude auf.



Dem Klischee gerecht werden

Prag als Stadt hat bei mir im Grossen und Ganzen einen positiven Eindruck hinterlassen. Prag hat viele schöne Ecken, gemütliche Kaffees und die ruhig vor sich herfliessende Moldau bringt, am Fluss sitzend, eine beruhigende Wirkung. Zudem fand ich das Metro- und Tramsystem sehr gut konstruiert und man gelangte sehr schnell vom einen Stadtende zum anderen. Wie das in einer Grossstadt jedoch ist, gab es auch negative Aspekte. Nicht selten trifft man auf dreckige und heruntergekommene Strassen. Vor allem wenn man das Touristenzentrum verlässt und sich zu den Stadtgrenzen begibt. Nach dem Gebrauch der U-Bahn hatte man stets ein dringendes Bedürfniss, sich die Hände zu waschen und die Einwohner Prags wurden dem Klischee gerecht, dass die Menschen im Osten eher etwas kälter sind. Englisch sprachen sehr wenige, dann eher Deutsch. Und hilfsbereit waren sie nicht wirklich. Die Bedienung in Restaurants oder in Supermärkten liess zu wünschen übrig und teilweise fragte man sich, wieso diese Menschen in einem Beruf arbeiten, in dem sie täglich mit kulturfremden Menschen zu tun haben. Diese Dinge gehören jedoch dazu, wenn man eine neue Stadt erkundet. Es ist nie so, wie es anderswo war und die Forschheit konnte man mit einem kurzen Lächeln ohne Probleme übergehen.

In offizieller Mission unterwegs für die Delegation Zentralschweiz. Im Hintergrund das Parlament Prags.

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