Donnerstag, 28. Juli 2022

Der Norden

Die nächste Etappe auf meiner Europareise führte mich in eine Gegend, die mich seit meiner Jugend fasziniert: den Norden. Der Norden ist weit, die Distanzen sind lang und das war auch der Grund, weswegen ich nicht ganz so viel sehen konnte, wie ich wollte. Dennoch, auch ein kurzer Aufenthalt in nördlichere Gebiete kann einen entzücken. 

Von Hamburg aus führte die Reise zuerst nach Århus in Dänemark. Der Halt in Århus lag nicht etwa auf direktem Weg nach Kopenhagen, sondern wurde von uns deswegen ausgesucht, weil wir mit einer Fähre fahren wollten. Dennoch, Århus hat Charme und ist eine Reise wert. In der Innenstadt lässt sich gemütlich flanieren und am Hafen kann man bereits etwas Meerluft schnuppern. 


Von Århus wurde wie bereits gesagt die Fähre zum Mittelpunkt unserer Fortbewegung (s. Bild unten, rote Linie). Die ungefähr zweistündige Fahrt war unterhaltsam, vor allem auch deswegen, weil wir einen Hundewelpen trafen, der sichtlich von mir angetan war (wahrscheinlich deswegen, weil die Besitzerin mir ein Keks gegeben hat, den ich dem Hund geben durfte ... war dennoch süss). 



Auf der anderen Dänemark Hälfte angekommen, durften wir in einer einstündigen Busfahrt das Land bestaunen (s. Bild grüne Linie). Und staunen ist hier das richtige Wort, denn da wir an einem Landzipfel entlangfuhren, konnte man links und rechts sowohl Wiesen, Gräser und Bäume als auch das Meer sehen. Sehr schön und fast schade, als wir dann auf den Zug umsteigen mussten. Aber Dänemark lässt seine Besucher nicht im Stich, denn was darauf folgte, war ebenso schön, wie das bisher Gesehene:

Da Kopenhagen eine eher teure Stadt ist, suchten wir uns eine Unterkunft ca. 40 Minuten mit dem Zug von der Hauptstadt Dänemarks entfernt. Roskilde war ein klassisch verschlafenes Dörfchen. Viele Menschen gibt es dort nicht, aber die Stadtzentrum ist extrem schön gestaltet und ein Spaziergang oder eine Joggingrunde am Meer lohnt sich durchaus. 





Von Roskile aus machten wir einen Tagesausflug nach Kopenhagen, und einen nach Gilleleje. Von den beiden Ausflügen hat mir Gilleleje eigentlich besser gefallen. Denn, anders als Kopenhagen, ist das ehemalige Fischerdörfchen nicht sehr touristisch und somit nicht sehr überfüllt. Ein Spaziergang am Strand oder ein Picknick in den umliegenden Grashöhen ist somit sehr idyllisch, wohingegen Kopenhagen als Stadt mir nicht wahnsinnig speziell vorkam. Die drei untenstehenden Bilder sind von Gilleleje. 




Im Grossen und Ganzen hat uns Dänemark begeistert! Abgesehen davon, dass es sehr windig und eher kalt war, kann das Land definitiv mit seinen grösseren und bekannteren nördlichen Nachbarn mithalten. Die Dänen sind zudem extrem freundlich. Egal was geschieht, sie haben immer eine freundliche Reaktion auf Lager. Es würde also schwierig werden, wenn man auf sie wütend sein will ... mit ihrer freundlichen Art entschärfen sie jedes Aggressionspotential. :D

Nach Dänemark führte die Reise weiter nach Schweden. Da ich zwei Semester lang Schwedisch gelernt habe freute ich mich darauf, meine A2-Kenntnisse bei den Locals anzuwenden. Und tatsächlich: Wenn ich einen Kaffee mit einem Kanelbulle (einer Zimtrolle) bestellt habe, bekam ich auch genau das. Zimtrollen und -schnecken sind übrigens typisch für Schweden. Interessanterweise sagte man uns auch in Dänemark, dass Zimtrollen dort typisch sind. Neugierig wie wir sind, versuchten wir beide Varianten ... die dänischen Zimtrollen (Bild) sind um Welten besser. 


Und nachfolgend ein paar Bilder von verschiedenen Kanelbullar, die ich in verschiedenen schwedischen Städten gegessen habe:




Schweden jedenfalls lebt die Kultur des Kaffeetrinkens (und Kanelbulleessens). Das schwedische Verb fika ist explizit dafür da, diese Aktion auszudrücken. Spricht man also von fika, meint man, dass man Kaffee trinkt und irgendetwas dazu knabbert. 

Nebst fikapausen haben wir aber natürlich auch das Land Schweden entdeckt. Die Stopps in Schweden waren: Malmö, Lund, Jöngköping, Stockholm, Skedevi, Karlstad und Götebog. Lund ist ein Vorort von Malmö und beherbergt eine bekannte Universität. Es ist sogar so, dass während dem Semester mehr Einwoher an der Uni studieren oder an der Uni arbeiten, als sonstiges. Malmö selbst liegt eine Brücke von Kopenhagen entfernt und ist eigentlich idyllisch. Die Stadt bietet nicht wahnsinnig viel, aber genug, um bei der Durchreise kurz auszusteigen und ein paar Stunden durch die Stadt zu schlendern. 

Malmö
Malmö

Lund

Zwischen Malmö und Stockholm machten wir in Jönköping Halt. Jönköping ist extrem klein und viel zu machen gibt es dort nicht. Wir wollten einfach in die Natur, und die gibt es dort. Der See war sehr schön, aber auch extrem kalt.



Stockholm ist sicherlich ein Muss, wenn man in Schweden ist. Das Venedig des Nordens macht seinem Spitznamen alle Ehre, denn es gibt tatsächlich viele Kanäle und Brücken, da sich Stockholm eigentlich in einer Fjordlandschaft befindet. Die Altstadt ist auf einer eigenen Insel und es riecht überall nach selbst gebackten Waffeln und Zimtrollen. Perfekt zum fika. 



Nach Stockholm ging es weiter nach Skedevi, wo ich ein eher ungemütliches Zusammentreffen mit einem Unterkunftsvermieter hatte. Abgesehen davon ist Skedevi wohl ein Dorf, welches dem traditionellen schwedischen Bild entspricht: Wälder und Seeen, wohin das Auge reicht und rote Häuser, die einsam in weiter Natur stehen. 



Lernen tut man in Skedevi vor allem eines: Wenn man kein Auto hat, geht man nicht dort hin. Und wenn man in Schweden kein Auto hat ist also ein Ausflug ins absolut typische Schweden schwierig, weshalb die nächsten beiden Stopps - Kristianstad und Göteborg - wieder Städte waren. Aber sowohl Kristianstad (an einem See) und Göteborg (am Meer) sind meiner Meinung nach eine Reise wert, da sie irgendeinen Charme versprühen, den ich nicht genau in Worte fassen kann.

Kristianstad

Kristianstad

Göteborg

Göteborg

Göteborg

Und da Göteburg die letzte Station der Schwedenreise war, gab es zum Abschluss natürlich noch ein typisch schwedisches Abendessen: Kötbullar. 

Kötbullar

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen